Ausblick 2023

Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen. Die Welt wird von Informationen überschwemmt, die man mit Vorsicht geniessen sollte. Da falsche Informationen eine rationale Meinungsbildung beeinträchtigen, führen sie zu Fehlentscheiden und zu falschen Prognosen.

Peter Hänseler

Bild: Peter Hänseler & Adriano Ackermann

Stelle alles in Frage!

Ein Zitat, das wohl aufgrund seiner Genialität sowohl Winston Churchill als auch Karl Valentin, Mark Twain und Niels Bohr zugeschrieben wird, lautet wie folgt:

«Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen.» 

Winston Churchill, Karl Valentin, Mark Twain und Niels Bohr 

Jeder, der Wetterprognosen verfolgt und trotz guter Prognosen ein verregnetes Gartenfest erdauern musste, kann diese Aussage unterschreiben. 

Quantität und Schnelligkeit vor Qualität

Noch nie in der Geschichte der Menschheit, sind so viele Informationen für alle verfügbar – innert Sekunden: Fällt in China ein Sack Reis um, so weiss man das ein paar Sekunden später im hintersten Kaff auf dem ganzen Globus.

Das Problem mit dieser Informationsmenge und -verfügbarkeit liegt darin, dass es unmöglich ist, alles zu lesen, um dann zuverlässige Informationen vom Müll zu trennen. 

Die Qual der Wahl

Somit muss man eine Wahl treffen und liest jene Quellen, welche sich in der Vergangenheit als zuverlässig erwiesen haben, was ebenfalls sehr aufwendig ist, da man Quellen eine gewisse Zeit verfolgen muss, um diesen Entscheid treffen zu können. Weiter muss man stetig neue Quellen suchen und hinterfragen. So arbeite ich. Das ist jedoch ein Fulltime-Job und man hat immer noch Bedenken, ob man möglicherweise etwas falsch gewichtet oder übersieht. 

«Guter Ruf hat mit Wahrheitsgehalt nichts zu tun.»

Die grosse Mehrheit hat aber diese Zeit nicht und verlässt sich auf Quellen, welche einen guten Ruf haben. So arbeiten nicht nur die Normalbürger, sondern die meisten Entscheidungsträger. 

Guter Ruf hat mit Wahrheitsgehalt nichts zu tun

Jetzt könnte man meinen, dass Medien mit gutem Ruf und grosser Geschichte zuverlässiger darin sind, ihre Leser und Zuschauer über wichtige Ereignisse gut zu unterrichten, da sie teilweise über hunderte von Journalisten und Rechercheuren verfügen. 

Dem ist nicht so. Vor ein paar Wochen habe ich im Artikel «Wehret den Anfängen» anhand eines Leitartikels der NZZ aufgezeigt, dass selbst Medien, welche die Nimbusse der Transparenz, Zuverlässigkeit und Ehrlichkeit gepachtet haben, unzuverlässige Bericht publizieren – und dies zu meinem Erschrecken zum Teil wissentlich und willentlich. 

Auch die Wirtschaft bleibt von solchen Problemen nicht verschont. Es ist meines Erachtens grotesk, wie die Mehrheit der Investoren und professionelle Berater ihre Entscheide aufgrund von einigen wenigen Quellen treffen, Quellen welche oft ins gleiche Horn blasen. 

«Falsche Informationen beeinträchtigen eine rationale Meinungsbildung und führen zu Fehlentscheiden.»

Es wird nicht hinterfragt, welche Interessen diese Quellen vertreten. Grosse Medien leben von ihren Inserenten und viele Wirtschaftszeitungen hängen finanziell somit vom Finanzbusiness ab, das regelmässig den grössten Teil der Werbung schaltet. Diesen Interessenskonflikt sollte man sich immer vor Augen führen. Falls eine Wirtschaftsredaktion nun Artikel verfasst, die – zu Recht oder Unrecht – den Interessen der grossen Banken, die zugleich die grossen Inserenten sind, widersprechen, werden diese Druck auf die Redaktion ausüben. Wer etwas anderes glaubt, ist naiv. 

Fehlentscheide

Falsche Informationen beeinträchtigen eine rationale Meinungsbildung und führen zu Fehlentscheiden.

Dies wurde uns dieses Jahr in extremis durch die «Berichterstattung» über den Ukrainekonflikt gezeigt. Etwa waren die Informationen über die wirtschaftliche Situation Russlands dermassen falsch, dass die verhängten Sanktionen nicht etwa Russland, sondern Westeuropa in die Knie zwang. Die EU hat heute Versorgungs- und Energieprobleme, die man sonst nur von Entwicklungsländern kennt. 

Inwiefern diese falschen Informationen Propaganda war, die der Westen vorsätzlich verbreitete und dessen Entscheidungsträger sie selbst glaubten oder ob diese klaren Falschentscheide auf unprofessionelles Sammeln und beurteilen von Daten beruht, ist zum heutigen Zeitpunkt schwierig zu beurteilen und letztlich für das Ergebnis unerheblich.

Der Westen scheint nichts dazugelernt zu haben. Die neueste Sanktion gegen Russland soll den Preis des russischen Öls deckeln. Offensichtlich geht der Westen davon aus, dass Russland auf Ölexporte an die beteiligten Länder angewiesen ist. Diese Woche hat der Kreml darauf reagiert und entschieden, jenen Ländern, welche bei der Preisdeckelung mitmachen, kein Öl mehr zu verkaufen – die Konsequenzen werden die Versorgungsprobleme der EU wohl noch verschlimmern. 

In der Kürze liegt keine Würze, sondern Gefahr

Ein weiteres Problem liegt in der Tendenz, dass News immer kürzer werden. Twitter, mit ein paar hundert Zeichen pro Botschaft, setzte einen fatalen Standard. 

Komplexe Sachverhalte können auf ein paar Zeilen nicht ernsthaft erörtert werden; dennoch wird ihnen geglaubt, mit teilweise gefährlichen oder sogar fatalen Folgen. 

So twitterte etwa der ABC-Wirtschaftsjournalist David Taylor am 1. Oktober von seinem iPhone: 

«Aus glaubwürdiger Quelle erfahre ich, dass eine große internationale Investmentbank kurz vor dem Aus steht.»

ABC-Wirtschaftsjournalist David Taylor
Bild: Twitter

Darauf stürzte der Kurs der Credit Suisse ab und erholte sich erst wieder, als Taylor seine Nachricht wieder löschte. Gefährlich.

Geht es gefährlicher? – Leider ja.

Herrscht Krieg, verschärft sich das Problem und Falschmeldungen können brandgefährlich Konsequenzen hervorrufen.  

Vor ein paar Wochen löste eine Falschmeldung beinahe einen Weltkrieg aus: Am 15. November schlug eine Rakete im polnischen-ukrainischen Grenzdorf Przewodów ein. Die Associated Press (AP) veröffentlichte unter Berufung auf Informationen eines hochrangigen amerikanischen Geheimdienstmitarbeiters, der anonym bleiben wollte, dass es russische Raketen gewesen seien. 

Wie kam diese pitoyable Leistung der AP zustande? (Im Detail: ZeroHedge)

James LaPorta, ein junger Mitarbeiter der AP meldete seiner Vorgesetzten: 

«Laut einem hochrangigen amerikanischen Geheimdienstmitarbeiter (der von Ron Nixon überprüft wurde) haben russische Raketen Polen erreicht.»

James laPorta, AP

Darauf fragte die Redakteurin Lisa Leff nach, ob der Nachrichtendienst mit der Geschichte weitermachen könne, obwohl er nur eine einzige Quelle habe – was gegen die Regeln der AP für anonyme Quellen verstößt.

James LaPorta erwiderte: 

«Diese Entscheidung liegt über meiner Gehaltsklasse.»

James Laporta, ap

Und dann folgte die wohl naivste Äusserung dieses Jahres, wohlgemerkt von der Chefkorrespondentin AP in Polen, Vanessa Gera:

«Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein US-Geheimdienstmitarbeiter sich in dieser Sache irren würde.»

Vanessa gera, chefkorrespondentin AP Polen

James LaPorta war sich der Sache überhaupt nicht sicher und wies sogar noch darauf hin, dass diese Meldung Artikel 5 des Nordatlantikvertrages auslösen könnte, was ein Krieg zwischen allen NATO-Ländern und Russland bedeuten würde. 

Die Meldung erwies sich als falsch – es war eine ukrainische Rakete. 

«Wenn Sie eine Meldung sehen, welche sich auf Geheimdienstinformationen einer anonymen Quelle stützt, liegen sie zu 90% richtig, falls sie das Gegenteil annehmen.»

Was waren die Konsequenzen? – Für James LaPorta, welcher lediglich seinen Vorgesetzten einen Hinweis weitergab und klarstellte, dass er nicht sicher sei und seine Bedenken äusserte, waren die Konsequenzen fatal: Er verlor seinen Job. 

James LaPorta – machte alles richtig und verlor seinen Job. Bild: LinkedIn

Für die verantwortliche Chefin AP hatte es keine Konsequenzen. 

Es ist einigermassen unglaublich, dass eine AP-Landeschefin, welche die primitivsten Regeln der Geheimdienste nicht versteht, interne Regeln nicht befolgt, beinahe einen Weltkrieg auslöst ihren Job behält.

Vanessa Gera, Chefkorrespondentin AP: Sakrosankt trotz allem.
Bild: LinkedIn

Wenn Sie eine Meldung sehen, welche sich auf Geheimdienstinformationen einer anonymen Quelle stützt, liegen sie zu 90% richtig, falls sie das Gegenteil annehmen. Denn, die Aufgabe eines Geheimdienst liegt nicht darin, die Öffentlichkeit zu informieren, sonder Desinformation zu streuen.

Wir haben nun also erstellt, dass selbst angesehenste Zeitungen falsche Informationen fabrizieren und die älteste Nachrichtenagentur der Welt Falschmeldungen publiziert. 

Interessant in diesem Zusammenhang ist eine Aussage eines alten russischen Freunds, mit dem ich dieses Thema vor ein paar Tagen anlässlich eines Weihnachtsessens diskutierte. 

«Eine Institution, welche entweder das Wort «demokratisch» oder «Wahrheit» im Namen führt, beschreibt das Gegenteil.»

Er sagte mir, dass er mit der Zeitung Prawda aufgewachsen sei, dies war die grösste Zeitung der Sowjetunion. 

Prawda heisst auf Russisch Wahrheit. Er sagte mir, dass eine Institution, welche entweder das Wort «demokratisch» oder «Wahrheit» im Namen führe, das Gegenteil beschreibe. 

Die Russen glauben den Medien gar nichts, da sie 70 Jahre lang systematisch angelogen wurden. 

Die Konsequenz davon ist, dass die Russen gegenüber Meldungen und «Fakten» jeglicher Art skeptisch sind. Mein russischer Freund, welcher den Westen gut kennt, äusserte sich überrascht, wie naiv die Menschen im Westen seien, alles zu glauben, was das geduldige Papier so hergebe.

Ausblick

Nachdem ich versuchte, Ihnen nahezulegen, gegenüber den Medien eine gesunde Skepsis zu entwickeln, kann ich es mir dennoch nicht verkneifen, für 2023 einige Prognosen abzugeben, in der Hoffnung, dass ich mich dabei nicht um Kopf und Kragen schreibe. 

Anstatt Ihnen irgendwelche unmöglichen Prognosen auf die Nase zu binden, wie etwa, welche Aktien Sie kaufen sollten, beschränke ich mich darauf, Tendenzen, welche bereits da sind und sich 2023 verstärken könnten, aufzuzeigen. 

BRICS

2023 könnte das Jahr von BRICS werden. Damit sind nicht nur die Länder Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika gemeint, sondern viele andere, welche sich im Dunstkreis dieser Organisation bewegen, vor allem aber Saudi-Arabien und der Iran. Ich habe mich in meinem Artikel «Der unaufhaltsame Aufstieg des Ostens» bereits mit dieser Organisation befasst. 

Dem dreitägigen Staatsbesuch von Präsident Xi in Saudi-Arabien kann meines Erachtens nicht genug Gewicht verleiht werden. 

Es ist durchaus möglich, dass mit den anlässlich dieses Besuches unterzeichneten Vereinbarungen, welche nicht nur langjährige Öllieferungsverträge betrafen, sondern Saudi-Arabien verstärkt in die Belt & Road Initiative einbindet, ein Paradigmenwechsel stattfinden wird. 

«Die USA verkörpern nicht mehr jene Macht, welche agiert; zum Reagieren verdammt, verlieren sie damit das Privileg, Richtungswechsel einzuleiten.»

Matchentscheidend für diese Verträge wird sein, in welcher Währung diese abgerechnet werden. Falls es nicht der US-Dollar sein wird, was ich persönlich annehme, führt dies zur weiteren Schwächung des Petrodollars – dazu ausführlich mein Artikel zum Ende des Petrodollars

Den Amerikanern wird das überhaupt nicht schmecken, nachdem Präsident Bidens Besuch in Saudi-Arabien ein kompletter Flop war. Die USA verkörpern nicht mehr jene Macht, welche agiert; zum Reagieren verdammt, verlieren sie damit das Privileg, Richtungswechsel einzuleiten

Saudi-Arabien ist die letzte grosse «Tankstelle», über welche die Amerikaner im Nahen Osten noch verfügen und jetzt Gefahr laufen, zu verlieren, nachdem sie bereits den Iran und Irak verloren haben.

Falls die Amerikaner reagieren wie sie das seit 1945 immer getan haben, werden sie versuchen Saudi-Arabien zu destabilisieren. Man kann davon ausgehen, dass der CIA über die Festtage Extraschichten fährt, um dies zu bewerkstelligen. 

Saudi-Arabien könnte somit zu einem Brennpunkt von 2023 werden. 

Taiwan

Das Verhältnis zwischen China und Taiwan war bis 2022 nicht sonderlich schlecht, da beide ein grosses Interesse zeigten, eine diplomatische Lösung für ihre Probleme zu finden und sich dafür viel Zeit einräumten.

Die Reise von Nancy Pelosi nach Taiwan zeigte der Weltöffentlichkeit, dass die USA einmal mehr das Heft an sich reissen möchte – wie immer durch Destabilisierung der beiden chinesischen Parteien durch Waffenlieferung an Taiwan.

Ich tendiere dazu, dass China sich nicht dazu hinreissen lässt, 2023 militärisch zu intervenieren, trotz der amerikanischen Provokation. 

Anders beurteilen würde ich die Situation jedoch falls sich der Konflikt in der Ukraine zu einem Grosskonflikt zwischen der NATO und Russland entwickelt oder sich um Saudi-Arabien ein militärischer Konflikt entwickelt.

Ukraine

Mit grosser Zuverlässigkeit haben die westlichen Medien in ihrer «Berichterstattung», die keine war, ihre Leser falsch informiert und fehlgeleitet. Ich gehe davon aus, dass dies 2023 genauso weitergehen wird. Offensichtlich sind weitgehend faktenfreie Emotionen gut fürs Geschäft. 

Die Amerikaner scheinen sich auf einen langen Konflikt einzustellen und die Russen müssen darauf reagieren. Dass ein langer Konflikt zu vielen Toten führt, scheint der Westen grosszügig in Kauf zu nehmen – es sterben ja lediglich Ukrainer und Russen. 

Eine grosse Herausforderung der russischen Armee liegt darin, dass Präsident Putin in den letzten 20 Jahren eine Defensivarmee aufgebaut hat, welche zur Zeit offensiv funktionieren muss. 

Zwar haben sich die Waffensysteme – Panzer, Artillerie, Infanterie und Luftstreitkräfte – seit dem 2. Weltkrieg nicht so weit verändert wie das allgemein angenommen wird, aber die Taktik hat sich extrem verändert, unter anderem durch die technischen Möglichkeiten Informationen über den Gegner zu sammeln und zu verarbeiten und mit den Verbänden in Echtzeit zu kommunizieren (ISR-Intelligence, surveillance and reconnaissance). 

Der Ukrainekonflikt ist der erste grössere Konflikt, bei welchem diese Taktik umfassend zum Tragen kommt. Somit ist es unglaublich schwierig, Prognosen abzugeben. 

Das ist ein Paradigmenwechsel in der Kriegsführung und somit sind Vergleiche mit früheren Konflikten mit sehr grosser Vorsicht zu geniessen. 

Die Russen scheinen jedoch die wetterbedingte Pause währende der Regenzeit effizient für die Vorbereitung ihrer Winteroffensive im Süden genutzt zu haben und die laufende Offensive um Bakhmut scheint ebenfalls gut zu verlaufen. 

Der Westen täte gut daran, die Russen nicht auch 2023 zu unterschätzen. Ob die Winteroffensive eine Entscheidung bringt, kann in keiner Weise vorausgesagt werden, da man die Kriegsziele der Russen nicht (mehr) kennt. 

Weiter bin ich der Meinung, dass der Westen die Unterstützung der Ukrainischen Bevölkerung und Militärführung für Selenkys Politik überschätzt. Auch im Westen kommen langsam Fragen auf, ob Herr Selensky im Interesse der Ukraine handelt oder lediglich ein Instrument der Amerikaner ist, alles auf Kosten der Ukrainischen Bevölkerung und der Steuerzahler in Europa und Amerika. 

Wirtschaft im Westen

Es ist menschlich, dass man den 1. Januar dazu nutzt, das schlechte Vorjahr hinter sich zu lassen und mit Optimismus in die Zukunft zu schauen. 

Dies zieht sich durch die meisten Publikationen: Man ist gescheiter, hat etwas gelernt und geht mit guten Vorsätzen ins neue Jahr. 

Etwa werden unzählige Fitnessabos gekauft und verschenkt, um endlich die überflüssigen Pfunde los zu werden. Regelmässig führt dies lediglich zu grossen Umsätzen für die Fitnessanbieter und die Clubs können damit rechnen, dass der Januaransturm sich bereits im Februar wieder legt – ein Schulbuchbeispiel eines Strohfeuers.

Das gleiche gilt für die guten Vorsätze, beim Investieren Disziplin walten zu lassen. Das ist in einem Umfeld, welches getrieben wird von Gier und Panik, ein schwieriges Unterfangen. 

Die Zahlen der Wirtschaft zeigen nichts Gutes: Die CPIs (Konsumentenpreisindexe) in vielen Ländern sind zwar im letzten Quartal leicht zurückgekommen, was viele Investoren als positives Zeichen für 2023 sehen, aber Vorsicht ist angebracht. 

Der CPI schaut nämlich in die Vergangenheit und der PPI (Erzeugerpreisindex) in die Zukunft. Der PPI in Deutschland stieg im November um 28.2% gegenüber November 2021. Wer also denkt, dass die Inflation irgendwie unter Kontrolle kommt, liegt wohl falsch, denn die Produzenten werden und können ihre eigenen Preissteigerungen nicht selber tragen. 

“Bequemlichkeit ist gefährlich.”

Preisinflation führt zu höheren Zinsen und diese sind Gift für Aktien, für Obligationen und auch für Immobilien, alles Industrien, deren hohen Bewertungen von tiefem Zinsen abhängen. Wer jetzt in die Finanzmärkte investiert, läuft Gefahr, mehr Mut als Verstand zu haben. 

Schlusswort

Mein persönlicher Rat für 2023 lässt sich relativ einfach zusammenfassen: Hinterfragen Sie alles, was Sie hören und lesen und begegnen sie allem mit grosser Skepsis, auch wenn sie diese Strategie aus Ihrer Komfortzone herausreisst: Bequemlichkeit ist gefährlich. 

Weiter sollte man bei Investitionsfragen sehr vorsichtig agieren und ganz sicher nicht versuchen, die Verluste des Vorjahres mit emotionalen Hüftschüssen auszugleichen. 

Ich wünsche Ihnen ein gutes neues Jahr. 

Ausblick 2023

16 Kommentare zu „Ausblick 2023

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