Ukrainischer Bunker voller NATO-Offiziere zerstört – Schweigen im Westen

Im März zerstörten angeblich zwei Kinzhal Raketen unweit der westukrainischen Stadt Lwow einen der sichersten Bunker in der Ukraine voller hoher NATO-Offiziere. Was ist die Kinzhal-Rakete und warum schweigt der Westen?

René Zittlau

Eine Kh-47M2 Kinzhal wird von einem Mikoyan MiG-31K Abfangjäger getragen
Quelle: Wikipedia

Einleitung

Das griechische Newsportal Pronews publizierte am 9. März 2023, dass eine russische Kinzhal-Überschallrakete mit einer Treffergeschwindigkeit von 12 Mach (das Zwölffache der Schallgeschwindigkeit) das gemeinsame ukrainisch-NATO Kommando-, Kontroll- und Kommunikationszentrum bei Lwow in 130 Metern Tiefe zerstörte und ca. 300 Offiziere aus der Ukraine, England, USA dabei umkamen. 

Newsweek etwa kommt zum Schluss, dass es sich dabei um Fake News handelt. Der Autor jedoch ist der Meinung, die Meldung stimmt. Dennoch, es ist Krieg und alles ist möglich. 

Fakten

Ein Bunker bei Lwow 

Etwa 120 Meter unter der Erde baute die Sowjetunion nahe der ukrainisch-polnischen Grenze bei Lwow einen Führungsbunker, welcher einen direkten Atomschlag überleben sollte. Seither durch die Ukraine modernisiert und – damit auch wirklich nichts passiert – auch rund herum abgesichert durch Luftabwehrsysteme der NATO. 

Das Beste war zum Schutz dieses Bunkers gerade gut genug; laut russischen Quellen das deutsche IRIS-R-System und das amerikanische NASAMS-System.

Derart aufgerüstet wurde dieser Bunker sowohl von der ukrainischen Armee als auch von ihrem Mentor, der NATO, für gut befunden, um von dort aus die strategische Planung für die ukrainische Armee durchzuführen. 

Die Lage nahe zu Polen wird ganz sicher auch eine Rolle dabei gespielt haben. Und so fühlte sich dort Führungspersonal verschiedener Länder sicher. Nicht nur ukrainisches, nein auch reichlich NATO-Generäle und Offiziere.

Es ist eine Binsenwahrheit, dass es bei den heutigen technischen Aufklärungsmöglichkeiten sehr schwierig ist, etwas wirklich zu verbergen. Zumal, wenn man, wie die Ukraine, einem Gegner gegenübersteht, der diese Anlage selbst gebaut hat und somit um ihren Wert genauestens informiert ist. 

Die Nato-Offiziere fühlten sich dermassen sicher, dass sie ihre Fahrzeuge vor dem Bunker parkierten – ein gefundenes Fressen für die russische Aufklärung.

Kinzhal

Die von Präsident Putin im März 2018 vorgestellte Rakete „KH-47M2 Kinzhal“ (zu deutsch: Dolch) wurde bereits einige Male im Ukraine Konflikt eingesetzt, unter anderem am 9. März. Kinzhal hat eine Reichweite von 2‘000 km  und erreicht eine Geschwindigkeit von Mach 10 bis Mach 12. 

Damit ist sie eine sogenannte Hyperschall-Rakete. Überschall werden Geschwindigkeiten von Mach 1 bis Mach 5 bezeichnet, darüber eben Hyperschall. 

Gegen eine Rakete welche mit Mach 10 bis 12 fliegt, funktionieren westliche Luftabwehrsysteme schlicht und einfach nicht. 

Weiter soll die Treffergenauigkeit der Rakete einen Meter betragen. 

Die Rakete verfügt über einen Sprengkopf von 500 kg. Das ist viel, aber es gibt bedeutend größere sogenannte Bunker Buster Bomben. 

Dass „Geheimnis“, warum die Kinzhal dennoch einen Bunker in über 100 Metern Tiefe vernichten konnte, der als unzerstörbar galt, liegt an der hohen Geschwindigkeit der Kinzhal, da beim Auftreffen kinetische Energien frei werden, welche bisher als unmöglich galten. 

Das auffällige Schweigen

In der Nacht zum 9. März 2023 erfolgte der letzte große Raketenangriff durch die russische Armee auf militärtechnisch wichtige Ziele in der Ukraine. An jenem Tag schrieben die großen Medien im Westen alles Mögliche darüber: Stromausfall im Kernkraftwerk Saporoshije und die Wiederherstellung desselben. Man konnte lesen, dass Russland mit Luftabwehrraketen Wohnhäuser in Saporoshije angegiffen haben soll und anderes mehr. 

Einen noch so kleinen Hinweis auf einen Bunker oder gar dessen Zerstörung konnte man nicht jedoch nicht finden. Allerdings gab es in den Weiten des Internets bereits Gerede. 

Die einzige offizielle Beschreibung durch die russische Armee klang so: 

„Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, dass die russischen Streitkräfte als Antwort auf Terroranschläge in der Region Brjansk mit Kinzhal-Raketen einen Angriff auf militärische Ziele in der Ukraine durchgeführt haben und «alle vorgesehenen Ziele getroffen wurden“. 

Ende März nahm die Geschichte dann wieder Fahrt auf. Sowohl Analysten im Westen als auch Quellen im Osten nahmen sich des Vorfalls erneut an. Einer von ihnen, Gilbert Doctorow, ein in Brüssel ansässiger mehrsprachiger Analyst, bezieht sich dabei auf offizielle russische Quellen.

Diesen war zu entnehmen, dass am 9. März zwei Kinzhal-Raketen einen Führungsbunker unweit von Lwow zerstörten. Dabei wurden ca. 300 Personen getötet, davon etwa 200 NATO-Generäle und Offiziere. Als Herkunftsländer wurden benannt die USA, Großbritannien und Polen. Als Quelle dient dabei die in Moskau erscheinende Komsomolskaya Pravda.

Auch das fand in den Medien des Westens keinen Widerhall und wird es wohl auch in absehbarer Zeit nicht. Dennoch können wir davon ausgehen, dass die Meldungen über die Zerstörung dieses Bunkers der Wahrheit entsprechen.  

Zum einen sind die Beschreibungen detailliert, wie der Bunker zerstört wurde. Es wird beschrieben, dass die Luftabwehr rund um den Bunker komplett zerstört wurde. Auch wurde detailliert dargelegt, wie der Bunker selbst angegriffen wurde: Dabei bohrte sich zunächst eine Kinzhal-Rakete mehrere Dutzend Meter in das Erdreich und die obere Bunkerabdeckung bevor sie detonierte. Danach folgte dieser die zweite Kinzhal-Rakete – in genau denselben Schacht. Die technischen Fähigkeiten, die dieses Kunststück möglich machten, dürften für sich genommen ein weiterer Grund für das auffällige Beschweigen des Vorfalls durch die Ukraine und die NATO sein. 

Dass die ukrainische Armee und die NATO den Verlust dieses praktisch zur Festung ausgebauten Führungsbunkers nicht erklären, ja nicht einmal zugeben, entspricht dem geltenden offiziellen Narrativ. Dieses spricht Russland derartige Fähigkeiten nach wie vor praktisch ab.  

Weiterhin werden die westlichen Waffen immer wieder als Game Changer verkauft, insbesondere die Luftabwehrsysteme IRIS und NASAMS. Meldungen über deren Zerstörung wären weder politisch noch militärisch förderlich. Sie würden darüber hinaus die Meinung derer bestärken, die immer lauter rufen: Es reicht! Lasst uns miteinander reden und eine tragbare Lösung finden, die diesen Wahnsinn beendet!

Vieles spricht dafür – das Ereignis ist real

Es gibt sehr deutliche Hinweise dafür, dass der Verlust des Bunkers in der Ukraine real ist. Dazu verweise ich noch einmal auf die oben zitierte offizielle russische Meldung. So trocken sie auch formuliert wurde, so offenbart sie für diejenigen, die diesen Stil zu deuten wissen, zwei wesentliche Punkte: 

„Kinzhal“ und „Antwort auf Terroranschläge in der Region Brjansk“: 

Die Kinzhal-Raketen wurden immer wieder beschrieben als Mittel für Angriffe auf „Zentren der Entscheidungsfindung“. Sie sind teuer und ihre Nutzung daher wohlüberlegt. Aber: Ihre Zielabweichung von maximal einem Meter und ihre sonstigen technischen Parameter garantieren die Zerstörung des anvisierten Ziels. Ihre kinetische Energie ist enorm. 

Der Leser mag sich versuchen vorzustellen, was passiert, wenn ein Flugkörper mit einer Masse von 500 kg mit seiner Maximalgeschwindigkeit von fast 15.000 km/h auf sein Ziel trifft. Diese 500 kg betreffen nur das Gewicht des Gefechtskopfes. Hinzu kommen die kinetische Energie der Masse der Rest-Rakete sowie die Zerstörungskraft des Sprengstoffes. 

Der andere, bislang kaum erwähnte Hinweis verbirgt sich in „Antwort auf Terroranschläge in der Region Brjansk“:

Auch wenn mir keine belastbaren Statistiken vorliegen, so ist es dennoch auffallend, dass es seit dem 9. März kaum noch Meldungen über Attacken auf Brjansk oder Kursk seitens der Ukraine gibt. 

Ukrainischer Bunker voller NATO-Offiziere zerstört – Schweigen im Westen

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